Karte (Kartografie) - Melnik (Bulgarien) (Melnik)

Melnik (Melnik)
Melnik [] ist die kleinste Stadt Bulgariens mit etwa 160 Einwohnern (im Jahr 2020; in den 1960er Jahren waren es noch etwa 550). Sie liegt im Südwesten Bulgariens, im Bezirk/Oblast Blagoewgrad, Gemeinde Sandanski. Nach ihr ist auch der dunkelrote Melnik-Wein benannt, der in der Umgebung angebaut wird. Neben dem Wein ist die Stadt für die Sandsteinpyramiden von Melnik und für die Architektur im Stil der bulgarischen Wiedergeburt bekannt.

Die Stadt ist ein Touristenzentrum und steht unter Denkmalschutz (Architektur-Reservat), 96 Häuser wurden zu Kulturdenkmälern erklärt. Ihren Status als Stadt behält Melnik trotz der geringen Einwohnerzahl aus historischen Gründen.

Im Laufe der Geschichte gab es in Melnik 70 Kirchen und in der Umgebung vier Klöster. Von den Kirchen werden heute (2009) noch drei genutzt, von nur 21 Kirchen ist der genaue Standort bekannt. Von den Klöstern wird nur noch das Kloster Roschen im eigentlichen Sinne genutzt.

Melnik liegt am Südwestrand des Piringebirges auf 437 Meter Seehöhe (370 Meter bis 450 Meter). Durch Melnik fließt der Melnik-Fluss (bulgarisch Мелнишка река/Melnischka reka), ein linker Zufluss der Struma. Sieben Kilometer von Melnik entfernt – in östlicher Richtung – liegt das Kloster Roschen. Der Fußweg dorthin führt durch das Naturphänomen der Pyramiden von Melnik, die auch unter dem irreführenden Namen Sandsteinpyramiden von Melnik bekannt sind.

Melnik liegt 150 Kilometer südlich der bulgarischen Hauptstadt Sofia, 22 Kilometer südöstlich der Stadt Sandanski und 25 Kilometer nordöstlich von Petritsch. Bis zur griechischen Grenze beträgt die Entfernung 20 Kilometer.

Das Strumatal verläuft zwölf Kilometer westlich von Melnik. Es zieht sich von Nord nach Süd und bildet die Westgrenze von Rila- und Piringebirge. Das Tal der Struma ist bei Melnik bereits weit nach Süden geöffnet, wodurch diese Weingegend von dem günstigen klimatischen Einfluss des Mittelmeeres und der Ägäis beeinflusst wird.

Wegen der südlichen Lage herrscht ein Übergangsklima zum Mittelmeerklima, wobei die Niederschläge im Sommer ihr Minimum und im Winter ihr Maximum erreichen. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 670 mm.

 
Karte (Kartografie) - Melnik (Melnik)
Land (Geographie) - Bulgarien
Flagge Bulgariens
Bulgarien (amtliche Bezeichnung seit 1990 Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine Republik in Südosteuropa mit etwa 6,5 Millionen Einwohnern. Das Land nimmt den gesamten östlichen Teil der Balkanhalbinsel ein und grenzt im Norden an Rumänien, im Westen an Serbien und Nordmazedonien, im Süden an Griechenland und die Türkei und im Osten an das Schwarze Meer. Bulgarien umfasst ein Gebiet von 110.994 Quadratkilometern und liegt in der gemäßigten Klimazone. Sofia ist die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt des Landes; andere größere Städte sind Plowdiw, Warna und Burgas. Bulgarien ist seit 2004 Mitglied der NATO und trat 2007 der EU bei.

Auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens befinden sich die bislang frühesten Belege für die Anwesenheit des Menschen (Homo sapiens) in Europa und mit der neolithischen Karanowo-Kultur, die bis ins Jahr 6500 v. Chr. zurückreicht, eine der frühesten Siedlungen des Kontinents. Im 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. geriet die Region ins Spannungsfeld der Thraker, Perser, Kelten und Griechen. Stabilität kam, als es dem Römischen Reich im Jahr 45 n. Chr. gelang, die Region zu erobern. Mit dem Niedergang und der Aufteilung des Reiches begannen in der Region erneut Invasionen unterschiedlicher Gruppen. Im 4. Jahrhundert wanderten die Goten ein und erschufen hier die einzige Schriftquelle ihrer Sprache. Um das 6. Jahrhundert wurden die Gebiete von den frühen Slawen besiedelt. Die Ur-Bulgaren, angeführt von den Brüdern Asparuch und Kuwer, verließen das Gebiet des (alten) (Groß-)Bulgariens und siedelten sich im späten 7. Jahrhundert dauerhaft auf der Balkanhalbinsel an. Sie gründeten zwei Reiche mit dem Namen Bulgarien, eines zwischen Donau und Balkangebirge und eines im Gebiet um das heutige Bitola im Westen der Halbinsel. Das Donaureich, das 681 vom Oströmischen Reich vertraglich anerkannt wurde, vereinigte sich im Laufe der Zeit mit dem Reich von Kuwer. Dieses Erste Bulgarische Reich beherrschte den größten Teil der südlichen Balkanhalbinsel und beeinflusste die slawischen Kulturen maßgeblich durch die Entwicklung der kyrillischen Schrift am Hofe der bulgarischen Zaren und die Gründung des Bulgarischen Patriarchats. Die altbulgarische Literatur und das bulgarische Schrifttum bildeten das drittgrößte kulturelle und religiöse Gebiet im mittelalterlichen Europa. Das Reich existierte bis Anfang des 11. Jahrhunderts, als der byzantinische Kaiser Basilius II. es eroberte und unterwarf. Ein erfolgreicher bulgarischer Aufstand im Jahr 1185 begründete ein Zweites Bulgarisches Reich, das unter Iwan Asen II. (1218–1241) seinen Höhepunkt erreichte. Nach zahlreichen erschöpfenden Kriegen und Feudalkämpfen löste sich das Reich 1396 auf und die Region geriet fast fünf Jahrhunderte lang unter osmanische Herrschaft.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
BGN Lew (Bulgarian lev) лв 2
ISO Sprache
BG Bulgarische Sprache (Bulgarian language)
TR Türkische Sprache (Turkish language)
Stadtviertel - Land (Geographie)  
  •  Türkei 
  •  Griechenland 
  •  Nordmazedonien 
  •  Rumänien 
  •  Serbien 
Verwaltungseinheit
Stadt, Dorf,...